Miriam Jonas

Miriam Jonas, Sync, 2018, Bärenzwinger Berlin

Sync, 2018

XPS-Schaum mit eingefräster Fliesenoptik, Wandfarbe in Baker- Miller-Pink, Tageslichtneongitter, Tunnel aus lackiertem MDF, zwei Schaumstoff-Lagerstätten auf beheiztem Boden

Ortsspezifische Installation im Bärenzwinger Berlin, dem bis vor wenigen Jahren betriebenen Lebensraum der Stadtbären

Die drei Käfige finden sich transformiert durch die fast vollstädige Überlagerung der örtlichen Gegebenheiten und Hinzufügung dafür konzipierter Elemente, die den Menschen innerhalb des für Tiere angelegten Ortes adressieren. Die zerkratzten, bröckelnden Backsteinwände innerhalb der drei höhlenartigen, miteinander verbundenen Käfige sind überzogen mit einer dafür hergestellten, fliesenartigen Materialschicht im ›Baker- Miller-Pink‹. Jener Farbton wurde im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts erforscht und besonders in einigen Gefängnissen der USA verwendet, um das Aggressionsverhalten der Gefangenen zu regulieren. Daneben ersetzen Tageslichtneonröhren die ursprünglichen Metallgittertüren, welche den Bären – koordiniert durch die WärterInnen – den einzigen Weg ins Tageslicht ver[un]möglichten. Sie spenden künstlich erzeugtes Vitamin D und „optimieren“ den durch die Räume kriechenden Menschen ebenso wie die omnipräsente Farbe. Man kann sich auf den Schaumstoffpolstern auf dem abfallenden, fußbodengeheizten Grund niederlassen, wo sonst Bären ruhten, die Synchronität zwischen Mensch und Tier erspüren, oder sich aus freien Stücken dem Diktat des Umfeldes entziehen.

Miriam Jonas, Sync, 2018, Bärenzwinger Berlin
Miriam Jonas, Sync, 2018, Bärenzwinger Berlin

Sync, 2018,
Bärenzwinger Berlin

Miriam Jonas, Sync, 2018, Bärenzwinger Berlin
Miriam Jonas, Sync, 2018, Bärenzwinger Berlin